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Die Gebäude der Sternwarte



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Die Sternwarte besteht aus einem Hauptgebäude und einem Beobachtungsgebäude mit einer Meridianhalle und zwei Türmen, die von Osten nach Westen ausgerichtet sind. Beide Gebäude werden durch einen Korridor miteinander verbunden, der heutzutage als Ausstellungsraum für historische Dokumente und Instrumente genutzt wird. Darüberhinaus gibt es einen Anbau, der 1860 gebaut wurde und in dem sich bis 2007 die mechanische Werkstatt befand.

Der Westturm war mit einem 10” Refraktor Teleskop ausgestattet, der Ostturm mit einem Heliometer. Dieses Instrument kann im Deutschen Museum in München besichtigt werden. Für mehr als 70 Jahre gehörten die Beobachtung von Variablen Sternen und die systematische Überwachung der nördlichen Hemisphäre, in Zusammenarbeit mit den Sternwarten in Babelsberg und Sonneberg, zu den hauptsächlichen Forschungsthemen. Nach dem Ende der Bamberger Überwachung im Jahr 1962, wurden die Beobachtungen auf die südliche Hemisphäre ausgedehnt. Mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhielten die Wissenschaftler der Dr. Remeis-Sternwarte einen Beobachtungsposten am Boyden Observatorium in Südafrika. Die Ausbeute von etwa 40.000 Photoplatten ist vollständig vorhanden. Das Plattenarchiv befindet sich in der alten Werkstatt.

2012 fing die DFG an, ein Projekt zu finanzieren, bei dem die Photoplatten – von denen einige mehr als 100 Jahre alt sind – mit hochauflösenden Scannern digitalisiert wurden. Dadurch blieben die wertvollen alten Beobachtungen erhalten und wurden Wissenschaftlern weltweit in der APPLAUSE Datenbank zugänglich gemacht.

1946 wurde der Ostturm mit einem 60 cm Reflektorteleskop ausgestattet und seit 1985 befindet sich im Westturm ein 40 cm Reflektorteleskop. In letzter Zeit wurden beide Instrumente von modernen, computer-gesteuerten Reflektorteleskopen abgelöst, die jetzt für die Ausbildung von Studenten genutzt werden. Die Meridianhalle wurde umgebaut, um die Bibliothek des Instituts unterzubringen, die aus unzähligen internationalen Journalen, historisch wertvollen Publikationen von 263 Observatorien weltweit und 2.000 Büchern besteht.

Die internationale Entscheidung in den 60er Jahren die gemeinsame Europäische Südsternwarte (ESO) in Chile zu bauen, bedeutete das Ende für die kleineren Sternwarten. Heutzutage können sogar die kleinsten Institute die größten und modernsten Instrumente der Europäischen Astronomie benutzen.